Assassin's Creed Mirage – Die Entwicklung der Bruderschaft

Assassin's Creed Mirage ist jetzt auf PS5, PS4, Xbox Series X|S, Xbox One, PC über den Ubisoft Store, den Epic Games Store und Amazon Luna verfügbar und ist in einem Ubisoft+-Abonnement enthalten. Während ihr als Basim spielt, einem Straßendieb, der zu einem Meisterattentäter heranwächst, könnt ihr das Bagdad des 9. Jahrhunderts erkunden und nach und nach eine Verschwörung aufdecken, die das Herz des abbasidischen Kalifats im Würgegriff hält.

Da Assassin's Creed dadurch den Weg zurück ins Mittelalter im Nahen Osten findet, stellt Assassin's Creed Mirage eine modernisierte Sicht auf die Wurzeln der Reihe dar. Wie im allerersten Spiel erlebt man die Geschichte eines neuen Novizen der Bruderschaft der Assassinen (die zu dem Zeitpunkt noch als die Verborgenen bekannt sind), nimmt Aufträge an, agiert aus versteckten Bruderschaftshäusern heraus und tut sein Möglichstes, unbemerkt zu bleiben und in der Bevölkerung nicht aufzufallen. Diese Rückkehr zu den Anfängen gibt uns die Möglichkeit, zu betrachten, wie sich das Konzept der Bruderschaft der Assassinen seit Beginn der Reihe 2007, von den frühesten Anfängen bis zu ihren fantastischsten Höhenflügen und vernichtendsten Misserfolgen verändert hat. Da gibt es eine Menge Geschichte zu durchwühlen, also beginnen wir am Anfang.

Nein, ganz am Anfang:

Assassin’s Creed II (circa ~75,000 v. u. Z.)

„Moment mal“, hören wir euch sagen. „Jeder weiß, dass Assassin's Creed II – das Spiel, das nicht nur diese Reihe, sondern Open-World-Spiele, wie wir sie kennen, insgesamt neu definiert hat – in der italienischen Renaissance spielt! Und außerdem ist es total seltsam, die Liste da zu beginnen!“ Und ja, das stimmt alles. Selbst, dass es „seltsam“ ist – trotzdem frech! Ezio Auditores erstes Abenteuer beleuchtet aber nicht nur eine alternative Geschichte, in welcher sich der Einfluss der levantinischen Assassinen über ganz Europa erstreckte, sondern enthüllt auch den Ursprung der Menschheit – als versklavte Schöpfungen der Ersten Zivilisation, die auch Isu genannt wird. Wie in „Die Wahrheit“ enthüllt wurde – einer geheimen Erinnerung, die man durch das Lösen von Rätseln mit glühenden Symbolen, die in der Animus-Simulation verborgen waren, herausfinden konnte –, waren die ersten „Assassinen“ ein Paar Mensch-Isu-Hybride namens Adam und Eva, die ein den menschlichen Geist kontrollierendes Artefakt namens Edenapfel stahlen und damit eine Rebellion gegen die Isu auslösten. (Wie gesagt, wir gehen wirklich ganz zum Anfang zurück.)

Diese frühen Assassinen waren Experten im Parkour, gaben vermutlich eine Form des Adlerauges an ihre Nachfahren weiter und trugen rosa leuchtende Bodysuits (oder vielleicht auch, äh, durchsichtige). Wir wissen außerdem, dass sie ihre Rebellion gewannen – nicht zuletzt aufgrund eines als „Toba-Katastrophe“ bekannten Auslöschungsereignisses, das die Menschheit jedoch überleben konnte. Danach entbrannte ein Jahrtausende langer Geheimkrieg zwischen jenen, welche mit der Isu-Technologie die Menschheit kontrollieren wollten (aus denen später die Templer hervorgingen), und jenen, die den freien Willen bewahren wollten (später als Assassinen bekannt).

Assassin’s Creed Odyssey (circa 431-422 v. u. Z.)

Was auch in den 74.569 Jahren dazwischen passiert sein mag, die Assassinen waren im Antiken Griechenland praktisch nicht existent. Kratzt man jedoch an der Oberfläche dieses riesigen Abenteuers, entdeckt man ihren undurchsichtigen Ursprung. Assassin's Creed Odyssey führt den Kult des Kosmos als Hauptgegner ein, eine in Schatten gehüllte Gruppe, die davon besessen ist, der Menschheit ihre eigene Vorstellung von Ordnung aufzuzwingen. Ihre Existenz führte zur Entwicklung einer Organisation, die als Gegengewicht dazu agieren konnte, um den Kult (und andere vergleichbare Gruppen) in Schach zu halten und den freien Willen der Menschheit zu beschützen.

Ein offensichtlicherer Ursprung findet sich im persischen Proto-Assassinen Dareios, der in der Erweiterung Das Vermächtnis der ersten Klinge von Assassin's Creed Odyssey erscheint. In seiner Jugend begann Dareios eine Verschwörung gegen Xerxes I., dem antiken König Persiens, und tötete ihn mit einer versteckten Klinge, die er selbst entworfen hatte (über dem Handgelenk getragen statt darunter). Zusammen mit Protagonist(in) Alexios bzw. Kassandra war Dareios auch unter den Ersten, die einen Todessprung durchführten, den berühmten Schwalbensprung von einem hohen Punkt in einen praktischen Heuhaufen. Neben der Waffe seiner Wahl, seinen Strategien und seinem kapuzendominierten Modestil trägt Dareios etwas Essenzielles zur schlussendlichen Gründung der Assassinen bei – aber wir werden hier nicht verraten, was.

Assassin’s Creed Origins (circa 49-44 v. u. Z.)

Es war im Alten Ägypten, dass die bekannten Bilder der Assassinen Form annahmen: Die weiße Kapuze wurde zuerst von Bayek, dem Mitbegründer der Verborgenen (später Assassinen genannt), getragen, um die Hitze der Wüste abzuwehren. Die versteckte Klinge, die seit Dareios weitergegeben wurde, trennte während eines Attentats versehentlich einen von Bayeks Fingern ab, was zukünftige Verborgene dazu brachte, als Geste der Solidarität und als Zeichen für ihre Initiation ebenfalls einen Finger zu entfernen. Das Symbol des Adlers kam von Bayeks Vogelbegleiter, Senu, und selbst das Emblem der Assassinen stellte sich als Abdruck eines Adlerschädels im Sand heraus – ein glücklicher Zufall, den das Kreativteam der Reihe Jahre zuvor entdeckt hatte.

In der Erweiterung Die Verborgenen sehen wir auch, wie die Assassinen beginnen, als richtiger Ordnen Gestalt anzunehmen. Ihre Hierarchiestruktur und das Kredo sind noch im Entstehen begriffen, aber nach und nach werden sie zu einer festen Gesellschaft – mit Aya, jetzt Amunet genannt, an der Spitze. Und wir sehen die Früchte, die das trägt …

Assassin’s Creed Mirage (circa 861 u. Z.)

Spulen wir etwa 900 Jahre vor. Inzwischen sind die Verborgenen eine einflussreiche Macht hinter den Kulissen des Abbasiden-Kalifats. Sie haben Einfluss auf Regierungsbeamte, bilden ungeschliffene Rekruten darin aus, ernstzunehmende Attentäter zu werden, agieren mittels eines Netzwerks geheimer Bruderschaftshäuser und sind dabei, ihre später legendäre Festung Alamut zu bauen. Sie haben sich außerdem für eine bekannt aussehende Uniform entschieden, die der weißen Robe, die Altaïr im ersten Assassin's Creed trägt, wesentlich ähnlicher ist und sogar schon den auffälligen „Schnabel“ vorn an der Kapuze beinhaltet.

Obwohl Assassin's Creed Mirage der neueste Teil in der Reihe ist, ist es chronologisch gesehen das erste Spiel, das eine Vielzahl bekannter Elemente beinhaltet: Die Lärmer, Rauchbomben und Sprengfallen, die spätere Assassinen einsetzen, finden sich hier ebenso wie Wurfmesser und Blaspfeile, die stille Attentate erlauben. Im Gegensatz zu seinen Nachfolgern kann Basim diese mit verschiedenen Verbesserungen wie Gift oder Bonusschaden versehen, womit man das Arsenal an den eigenen Spielstil anpassen kann. Während Kassandra und Bayek außerdem unaufhaltsame Krieger waren, ist Basim ein akrobatischer Schurke mit flinken Fingern, dessen Schwert nur das letzte Mittel ist, wenn Geschwindigkeit und Schleichen versagen. Damit legt er den Grundstein für die geschickten, heimlich agierenden Assassinen, die ihm nachfolgen.

Assassin's Creed Valhalla (circa 872-878 u. Z.)

Die Verborgenen befinden sich nicht im Zentrum von Eivors Wikingerabenteuer, aber ihre Anwesenheit in der Welt ist überall spürbar. Am offensichtlichsten ist das durch Basim und seinen Lehrling Haytham, die mit Eivors Bruder Sigurd nach Englaland reisen, und durch Basims Mentorin Roshan (gesprochen von Katja Brügger, im Englischen von Shohreh Aghdashloo), die in der kostenlosen Erweiterung „Das letzte Kapitel“ auftaucht. Während Haytham zugeschrieben wird, die Verborgenen zurück an Englands Küste gebracht zu haben, ist ziemlich klar, dass er nicht der Erste dort war. Die Ruinen antiker Bruderschaftshäuser finden sich in Lunden und Eoforwic. Hier findet man Schriftstücke, die auf Aktivitäten der Verborgenen unter dem Römischen Reich hinweisen – und bei einer Ausgrabung finden sich sogar Hinweise auf das England des 5. Jahrhunderts, also etwa zu der Zeit, als das Römische Reich zerbrach. Man findet außerdem verstreute Seiten des Magas-Kodex, in dem Amunet erneut auftritt, um die Philosophie und die Grundsätze hinter dem Kredo der Assassinen zu beleuchten.

Assassin’s Creed (circa 1191 u. Z.)

Noch einmal etwa 300 Jahre später sind die Verborgenen nun offiziell als Assassinen bekannt. Sie sind im Nahen Osten fest etabliert und agieren von isolierten Festungen aus (wie Alamut und Masyaf). Während des Dritten Kreuzzugs spielen sie eine entscheidende Rolle. Das Spiel nimmt Bezug auf die Geschichtsschreibung und die Sagenwelt und etabliert dabei vieles zum ersten Mal: Die legendäre Fähigkeit der Assassinen, sich vor aller Augen zu verstecken, wurde wörtlich genommen, sodass Altaïr sich unter weiß gewandete Gelehrte mischen konnte, um unentdeckt zu bleiben. Die mit einem Federmechanismus versehene versteckte Klinge wurde schnell ein unverzichtbares Werkzeug für heimliches Meucheln und dramatische Attentate. Und der Todessprung, einst von Marco Polo als Akt bedingungslosen, furchtlosen Gehorsams beschrieben, wurde als schlau geplanter Trick enttarnt, den Assassinen noch viele Jahrhunderte lang nachahmen sollten (wenn auch eher für einen schnellen Abgang, als um eine Show abzuziehen).

Assassin's Creed enthüllte außerdem, dass Assassinen und Templer bis in die Moderne überlebt haben, wobei Erstere insgeheim in abgeschiedenen, fast sektenartigen Anlagen leben und Letztere die Welt durch ihren Megakonzern Abstergo kontrollieren. Die modernen Assassinen wurden außerdem fast ausgelöscht: Bei einem Ereignis, das als Große Säuberung bekannt ist, infiltrierte ein Schläfer die Assassinen, ermordete ihren Mentor und verriet die Standorte der Assassinen-Zellen an Abstergo, was die Überlebenden erneut in den Untergrund trieb.

Assassin’s Creed Brotherhood (circa 1499-1507 u. Z.)

Während Assassin's Creed II uns kleine Anzeichen einer Bruderschaft zeigte, die sich über die Welt verbreitet hatte, sahen wir erst in Assassin's Creed Brotherhood, wozu sie wirklich fähig waren. Essenzielle Innovationen aus Assassin’s Creed II wie die Fähigkeit, zwei versteckte Klingen zu tragen und damit zu kämpfen, ohne dafür einen Finger opfern zu müssen, waren hier genauso klar zu sehen wie die Möglichkeit, Ziele still aus Verstecken heraus, versteckt unter Vorsprüngen oder mit spektakulären Luft-Attentaten zu beseitigen. Außerdem finden sich Neuerungen wie Giftpfeile und die versteckte Pistole, um die Leonardo Da Vinci die versteckten Klingen erweiterte (basierend auf Entwürfen von Altaïr, nachdem dieser den Edenapfel studiert hatte). Diese machten aus den geheimen Messern am Handgelenk befestigte Waffenplattformen, die eines Superhelden würdig wären.

Aber mit Ezio an der Spitze der Bruderschaft in Rom bekommen wir nun zu sehen, was die Organisation wirklich antreibt. Indem er Leute rettet, die von der berüchtigten Familie Borgia bedroht wurden, rekrutiert Ezio neue Assassinen, die er ausbildet und jederzeit zum Beseitigen von Zielen oder als Kampfunterstützung anfordern kann. Er kann sie ins Ausland schicken, um Missionen zu erfüllen und im Mittelmeerraum Geld zu verdienen. Und er kann Grundbesitz kaufen, womit er die Bruderschaft der Assassinen schließlich zu Roms größten Immobilienbaronen macht. Brotherhood gab zudem einen besseren Einblick in die komplette Einführungszeremonie eines Meisterassassinen – inklusive der Rede, die teilweise auf Arabisch vorgetragen wurde, und einer symbolischen Brandmarkung des Ringfingers (der aber immerhin nicht mehr abgeschnitten wurde). Während jedoch Assassin's Creed Brotherhood einiges dafür tat, den namensgebenden Orden auszubauen, sollten wir bald erkennen, dass das nur ein winziger Bruchteil des großen Ganzen war.

Assassin’s Creed Revelations (circa 1511-1512 u. Z.)

Die osmanische Bruderschaft der Assassinen, die Ezio auf seiner Reise nach Istanbul traf, hatte ein paar Erfindungen zu bieten, auf die selbst Leonardo nicht gekommen war – wie zum Beispiel die Hakenklinge, bei der (wortwörtlich) um die Ecke gedacht wurde: Mit dieser versteckten Klinge ließen sich Seilrutschen benutzen, sie konnte auf Feinde geworfen werden und erweiterte die Reichweite der tragenden Person beim Klettern. Während Ezios Bruderschaft im Stillen aktiv war, hatte die osmanische Bruderschaft keine Bedenken bei der städtischen Kriegsführung und kämpfte regelmäßig gegen byzantinische Templer um die Kontrolle über strategisch in der Stadt verteilte Assassinen-Verstecke. Sie benutzten außerdem wesentlich lautere Hilfsmittel und fertigten allerlei Bomben und Sprengminen an, um ihre Feinde abzulenken oder zu töten.

Assassin's Creed Revelations führt als erstes Spiel in der Reihe zurück zu den Anfängen und bietet auch kleine Einblicke in Altaïrs späteres Leben, da Ezio Artefakte aufspürt, welche die Erinnerungen seines Assassinen-Vorfahren enthalten. Mithilfe des Edenapfels übernimmt Altaïr schließlich die Führung der im Geheimen agierenden Assassinen und wird ein aufgeklärter Reformist, der dazu beiträgt, den Ethos und den Einsatz für den freien Willen weit über die Mauern ihrer Festungen und Bruderschaftshäuser hinaus zu tragen. Wirklich weit, wie sich herausstellt.

Assassin’s Creed IV: Black Flag (circa 1715-1722 u. Z.)

Die Bruderschaft der Assassinen ist groß. Weltumspannend. Und nirgends ist das klarer zu erkennen als in diesem Abenteuer in der Karibik, in welchem der Pirat Edward Kenway in die Bruderschaft stolpert, nachdem er einem toten (und verräterischen) Assassinen die Robe gestohlen hat. Black Flag schafft Parallelen zwischen Piraten mit ihren groben Versuchen, eine Demokratie zu erschaffen, und den Assassinen, die sich dem freien Willen verschrieben haben, verwischt die Grenzen jedoch nie komplett. Neben einer strengeren Hierarchie und besseren Umgangsformen (wie vom Mentor der karibischen Assassinen, den Maya Ah Tabai) dienen die Assassinen einem höheren Ziel als nur sich selbst und ein großer Teil von Edwards Entwicklung besteht darin, das für sich anzunehmen.

Einen weiteren großen Teil nimmt die Mischung der Hilfsmittel der Assassinen und Piraten im Kampf ein. Edwards versteckte Klinge versteckt keine Schusswaffe, braucht diese aber auch nicht. Er kann bis zu vier Pistolen tragen und sie schnell nacheinander einsetzen. Wurfpfeile, mit denen man Gegner gut aufspießen und von hohen Ästen hängen kann, verleihen Edwards Arsenal einen beeindruckenden Assassinen-Flair, aber seine größte und beste Waffe ist sein Schiff, die Jackdaw, mit der er die Karibik frei bereisen und andere Schiffe in Trümmer schießen kann, bevor er sie entert und plündert.

Assassin’s Creed Rogue (circa 1752-1760 u. Z.)

Assassin's Creed Rogue ist eine Erinnerung daran, dass wir als Spielende den Konflikt zwischen Assassinen und Templern häufig sehr einseitig betrachten. Als zu den Templern übergelaufener ehemaliger Assassine Shay Cormac sehen wir die andere Seite, auf der Assassinen in ihrem verzweifelten Versuch, uralte Artefakte von den Templern fernzuhalten, unbeholfen daran herumpfuschen und katastrophalen Schaden anrichten. Wo sie sich mit Verbrechern zusammentun, um Zivilisten zu nötigen und zu vergiften. Wo sie hinter jeder Ecke, in jedem Heuhaufen, auf jedem Dach lauern und darauf warten könnten, einen selbst und die Leute, die man beschützen will, zu überfallen.

Assassin's Creed Rogue stellt alles, was wir über den Geheimkrieg zu wissen glaubten, auf den Kopf und zeigt uns ehrbare (wenn auch gnadenlose) Templer und rücksichtslose, zerstörerische Assassinen, die einen freien Willen ohne Zurückhaltung oder Hemmungen repräsentieren. Spätere Teile platzierten die Bruderschaft wieder auf der eindeutig guten Seite, aber hiernach blieb immer ein kleiner Zweifel übrig.

Assassin’s Creed III (circa 1754-1783 u. Z.)

Assassin's Creed III handelt oberflächlich betrachtet von der Amerikanischen Revolution. Darunter jedoch geht es darum, einen Ort zu finden, der man sein Zuhause nennen kann. Die Geschichte stellt uns einen weiteren Templer vor, der einst Assassine war: Haytham Kenway, Sohn des Piraten Edward, der nach dem Verborgenen benannt wurde, der die Bruderschaft zurück nach England gebracht hatte. Die Geschichte fokussiert sich dann auf Connor, Haythams halbindigenen Sohn, ein Kind nicht zweier, sondern gleich vierer Welten: Engländer, Kanienʼkehá:ka’, Templer und Assassine. Auf der Suche nach einem Gefühl von Sinn und Gemeinschaft findet er beides zunächst bei den versprengten Überresten der kolonialen Bruderschaft, die von den Ereignissen in Assassin's Creed Rogue nahezu ausgelöscht wurde, und später bei George Washingtons Revolutionären.

Connors spezieller Hintergrund und seine Ausbildung ermöglichen es ihm, eine breite Vielfalt an Waffen und Fähigkeiten mit in die Schlacht nehmen, wobei die versteckten Klingen auch für ihn eine bedeutende Rolle spielen. Sie verfügen nun über ein Gelenk, wodurch er sie wie gewöhnliche Messer greifen kann. Außerdem besitzt er ein Tomahawk, das nach dem Vorbild des Assassinen-Emblems geformt wurde. Auch wenn seine Rachemission ihn letztlich desillusioniert zurücklässt, ist sein Weg doch der Grundstein für eine mit neuem Leben erfüllte amerikanische Bruderschaft, in der schließlich der erste moderne Held der Reihe, Desmond Miles, aufwachsen sollte.

Assassin’s Creed Unity (circa 1776-1808 u. Z.)

Im Paris des 18. Jahrhunderts hat sich der Krieg zwischen Assassinen und Templern scheinbar abgekühlt, sodass die Führungsriegen beider Orden freundschaftliche Beziehungen pflegen und sogar auf einen Waffenstillstand hinarbeiten. Als ein bekannter Assassine in Versailles getötet wird, nimmt ein Großmeister der Templer, François de la Serre, dessen Sohn auf und erzieht ihn. Als de la Serre später von anderen Templern ermordet wird, erlauben die Assassinen seinem Adoptivsohn, Arno Dorian, seinem Tod nachzugehen und ihn zu rächen. Das alles geht sehr gesittet vonstatten und scheint – wie die Liebesgeschichte zwischen Assassinen und Templern im Kern von Unity zeigt – dazu geeignet zu sein, eine in Assassin's Creed III gestellte Frage zu beantworten: Was wäre, wenn Templer und Assassinen zusammenarbeiten würden? Die Antwort: Sie haben es versucht! Es funktioniert nur nie so ganz.

Während ihre Anführer auf Frieden hoffen, sind die Assassinen des Zeitalters der Aufklärung weiterhin gut auf ihren heimlichen Krieg vorbereitet. Die Phantomklinge fügt der versteckten Klinge eine winzige, zusammenklappbare Armbrust hinzu, womit Arno und seine Mitstreiter ihre Ziele lautlos auf eine gewisse Entfernung töten können. Und auch wenn sie immer noch die traditionellen Kapuzen bevorzugen, sind die Assassinen-Aufmachungen dieser Ära der Zivilkleidung viel näher. So vermeiden sie das strahlende Weiß vorheriger Generationen, um weniger aufzufallen, während sie elegant über die eng gedrängten Gebäude von Paris turnen.

Assassin’s Creed Syndicate (circa 1868 u. Z.)

Im Viktorianischen Zeitalter hat die britische Bruderschaft längst die Roben und nahezu alle zeremoniellen Insignien ihrer Vorgänger abgelegt, um durch gewöhnlichere Straßenkleidung der Entdeckung zu entgehen. Die Assassinen wurden nahezu vollständig aus London verdrängt, doch die Frye-Zwillinge, Jacob und Evie, wollen das ändern, indem sie die Gangs der Stadt unter ihrem Banner vereinen.

Mehr als alle anderen Assassinen seit Ezio sind die Frye-Zwillinge offen für Technologie und Gerätschaften. Ihre versteckten Klingen sind ganze Handschuhe, welche nicht nur die Klinge und verborgene Pfeilgeschosse, sondern auch einen Seilwerfer beinhalten, mit dem sie sich hochziehen oder Seilrutschen zwischen Londons engen Häuserschluchten erschaffen können. Ihre Lieblingswaffen sind jedoch klein und leicht zu verstecken: Revolver, Schlagringe, Kukri- und Stockdolche sowie ab und zu eine Elektro-Bombe (eine Erfindung von Alexander Graham Bell). Syndicate gewährt uns außerdem einen langen Blick auf Jacobs Enkelin, Lydia Frye, die eine gedeckt-olivgrüne Modernisierung der traditionellen Assassinen-Uniform trägt, während sie für Winston Churchill im 1. Weltkrieg Spione jagt. Sie ist und bleibt weiterhin das modernste Mitglied der Assassinen, das wir bisher gespielt haben.

Also abgesehen von Desmond natürlich. Und Darcy, die im DLC für Watch Dogs: Legion auftaucht. Und nun, ja gut, streng genommen auch Basim (warum, verraten wir nicht!), dessen Werdegang ihr jetzt in Assassin's Creed Mirage erleben könnt. Das Spiel ist für PS5, PS4, Xbox Series X|S, Xbox One, für PC über den Ubisoft Store oder den Epic Games Store und Amazon Luna verfügbar. Außerdem ist es in einem Ubisoft+-Abonnement enthalten. Um mehr über das Spiel zu erfahren, könnt ihr hier nachlesen, inwiefern es einen frischen Blick auf die Wurzeln der Reihe darstellt. Hier könnt ihr mehr über das Feature zur Geschichte Bagdads erfahren. Und hier könnt ihr herausfinden, ob eure Computer bereit für das Spiel sind – mit den Werten und Einstellungen für die PC-Version.